Allgemeine Gedanken

Das kleine Rollenspiel 1×1 – gewisse Sachen besser Verstehen

Aufgrund einer aktuellen Debatte, zeige ich euch auf, wie man mit jemanden, wann und wie umgeht. Ich spreche nachfolgend im allgemeinen, obwohl Hauptsächlich mir einige Punkte angelastet wurden. Aber ich weiß auch, das diese Vorwürfe anderen in der Vergangenheit selber schon gemacht wurden. Viele verließen auch GENAU diesen Gründen irgendwann ihre Spieler-Gruppen:

  1. Wen jemand ein Rollenspiel macht, es spielt, lebt, fühlt, weint. Dann ist er nicht egoistisch, nein er spielt einfach etwas. Die Definition von Rollenspiel bei Wikipedia ist: „Als Rollenspiel bezeichnet man in der Spielwissenschaft eine Spielform, bei der die Spielenden die Rollen realer Menschen, fiktiver Figuren, Tiere oder auch Gegenstände übernehmen.“ Deshalb ist die Person in Second Life, um zu spielen. Unser Rollenspiel ist Gor, die barbarische Welt des John Norman.
  2. Ich verstehe nicht, was die Person da gerade spielt? Das ist nicht schlimm, das wird jeden früher oder später mal so gehen. Dann hört man entweder zu und versucht, am bestehenden RP teilzunehmen (sich irgendwie einzuspielen) oder wen einem das gehörte nicht zusagt, verlässt man Ort des Geschehens. Wen einem das gehörte in irgendeiner Form beleidigt oder er sich abgestoßen fühlt (Gewalt, Sex etc.), dann gibt es die Möglichkeit, aus der Chat – Range zu gehen. 21 Meter reichen aus und man hört wieder das zwitschern der Vögel. Wen man gefesselt ist, gibt es die Möglichkeit der Privaten Nachricht, kurzer Hinweis und jeder wird dies akzeptieren und verstehen.
  3. Ich möchte lieber Raids machen und ganz viele Rescue? Ich logge mich ein und finde immer dieses Langweilige Gespiele vor, das ich nicht vestehe? OK, dann wechsle die Rolle. Die Rolle einer Jägerin ist nicht die, einer Kriegerin. Das Leben einer Jägerin besteht aus jagen (wie der Name schon sagt), Beeren sammeln und weiterem langweiligen Zeugs. Die Insel der Charakterstellung auf Gor hilft dir dabei, die passende Rolle für dich zu finden. Die Kriegerkaste wäre da empfehlenswert, allerdings wird der Umgang einer Waffe auf Gor keiner Frau gelehrt. Dies ist Männersache auf Gor. Vielleicht einen Männer Ava bauen oder auf ein anderes Rollenspiel zurück greifen.
  4. Vor mir spielt jemand, aber ich will etwas anders oder mag die betreffende Person nicht. Der schreib ich das jetzt einfach in den offenen Chat! NEIN, no go! Der offene Chat ist dafür da, zu spielen, dem Rollenspiel eine Handlung zu geben und es zu beleben. Hier sind jetzt zwei Menschen (Ava´s) dabei, etwas zu spielen. Wen jetzt jemand OOC etwas in den offenen Chat schreibt, stört es deren Rollenspiel. Findet man etwas nicht korrekt dann schreibt man das IM. Findet man etwas doof und blöde, geht man weg oder meckert in IM rum. Aber man stört niemals ein Rollenspiel mit OOC Gequatsche. Die beiden haben schon einen Grund, warum sie sich gegenüber stehen und Konversation führen.
  5. Ich langweile mich hier immer und nichts ist los! OK, das kommt vor. Das Leben besteht auch aus ruhigen Momenten. Angestoßene Rollenspiele werden fast wöchentlich über die Gruppe bekanntgegeben oder Montags zum Tribe-Abend erörtert. Jeder kann an so was teilnehmen und daran mitspielen. Wichtig dabei, diejenigen, die sich jetzt schon die Mühe machen, dort teilzunehmen und mitzuspielen, sind keine Egoisten! Sie tun es nicht, um sich wichtig zu machen. Nein, sie wollen einfach nur spielen, mehr nicht! Ein Rollenspiel, ein gut geführtes ist anstrengend. Das weiß ein jeder von uns. Nicht jeder hat Lust, sich anzustrengen. Das ist verständlich. Es ist auch kein Muss in der Gruppe. Eine Gruppe besteht aus mehreren Charakteren. Die einen wollen das, die anderen jenes. Was uns eint ist die Liebe zum Spiel. Wem nun noch immer langweilig ist, verweise ich auch Punkt 3. Raids und Rescue und ggfls. neues Spiel suchen.
  6. Eine Person zieht ihr eigenes Spiel durch, die passt nicht in die Gruppe und ist egoistisch! Nein, so ist eigentlich niemand, zumindest die ich so kenne. Jeder hat Freude daran, sein gespieltes mit jemanden zu teilen. Man kann immer bei anderen in ihr RP mit einsteigen. Es gibt immer Momente, wo ein Einstieg möglich ist. Jammert man mit so einem Satz über jemanden rum, dann war man nicht in der Lage, dort einzusteigen oder wollte es ganz einfach nicht. Spielen kann anstrengend sein, richtig gut spielen, noch anstrengender und zeitraubend. Jeder muss wissen, was er will, sollte dann aber weitgehend aufs jammern verzichten, den es gibt immer noch das kleine Kreuzchen, um sich auszuloggen.
  7. Mir vergeht die Lust! Ja diesen Satz kennt sicher ein Jeder. Entweder ausloggen, sich dem mittlerweile zu kurz gekommenen realen Leben zuwenden und einfach mal auf andere Gedanken kommen. Die Lust am Spiel kommt zurück! Den Ärger von der Seele schreiben hilft ebenfalls. Man kann sich auch Gleichgesinnte suchen und seinen Ärger von der Seele reden. Moni stand für sowas gern zur Verfügung und hörte sich Probleme und Ärger an.
  8. Ich möchte hier Frieden haben, ich möchte kuscheln und alle sollen sich lieb haben! Nun, dieser Wunsch ist nicht mal im realen Leben umsetzbar. Selbst in einer Familie gibt es Meinungsverschiedenheiten, Konflikte und Ärger. Aber auch Freude, Lachen und Liebe. Nach Regen folgt immer Sonnenschein. Und Dinge wie Streit gehören auch in eine Familie, den nur dadurch lernt man sich zu respektieren. Der Vergleich, zu sagen, ein Stamm ist eine Familie ist ohnehin nicht korrekt. Eine Familie ist eine enge Verwandschaftgruppe (Geburt, Heirat etc.). Ein Stamm von Jägerinnen ist ein bunt zusammengewürfelter Haufen von Frauen, die aus unterschiedlichen Gründen und Aspekten zusammengefunden haben und ihr Dasein als Geächtete fristen. Da trifft die ehemalige Sklavin auf eine freie, die aus der Gefährtenschaft geflohen ist. Diese beiden Typen Mensch sind verschieden und haben komplett andere Ansichten und Eigenschaften. Das es da nicht zu Meinungsverschiedenheiten kommt, ist schier unmöglich. Meinungsverschiedenheit bedeuteten, dass wir und unser Gegenüber unterschiedliche Meinungen zu einem Thema haben. So scheint zunächst eine Meinungsverschiedenheit etwas ganz Normales und Verständliches zu sein. Kommen doch bei einem Stamm/oder Bande aus Jägerinnen verschiedene Personen mit unterschiedlichen Lebensgeschichten, Bedürfnissen und Erwartungen zusammen. Jetzt verknüpfen viele Menschen mit einer Meinungsverschiedenheit etwas Bedrohliches! Sie setzen Meinungsverschiedenheit mit einem Nerven aufreibenden Streit und Konflikt gleich. Also sollte die Frage lauten, wann wird aus dieser Meinungsverschiedenheit ein Streit? Die Antworten sind vielfältig:
    – Wen der Gegenüber unbedingt seine Meinung durchsetzen will.
    – Wen der Gegenüber unsachlich argumentiert
    – Wen einer seine Meinung als richtig und die seines Gegenübers als falsch ansieht und darauf beharrt.
    – Wen beide nicht bereit sind, die Meinung des anderen anzuhören und darüber zu sprechen.
    – Wen einer seine Meinung missachtet und abgewertet sieht.
    – Wen einer sich in seiner gesamten Person angegriffen sieht oder wen man den ganzen Zusammenhalte plötzlich in Frage stellt.Die Lösung könnte ihr ein Kompromiss sein. Beide suchen einen Weg, bei dem sich jeder seiner Sichtweise gewürdigt sieht. Das ist übrigens Rollenspiel, Meinungsverschiedenheit, Streit und dann einen Kompromiss suchen!
  9. Wir haben zuviele Prims im Lager!! Ja auch das kommt vor, Lösung hier, sich auf das Wesentliche beschränken. Die Konzentration auf das Wesentliche im Lager ist mit der bedeutendste Faktor im Rollenspiel. Das was wir sehen, können wir verwenden. Auch andere Leute haben Augen und sehen, sie sehen vielleicht von draußen, per Camera-Zoom und beurteilen uns dann im Vorfeld schon am gesehenen. Dies sind für manche Kriterien, mit uns zu spielen oder auch nicht. Jägerinnen schwelgen nicht im Luxus, sie begnügen sich mit einfachen Dinges des Lebens, die sie überleben lässt. Ihre Lager müssen schnell ab und woanders aufgebaut werden können, um immer eine Flucht Möglichkeit zu haben.
  10. Wir sind keine Teamplayer mit Einzelaktionen! Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit anderen und die Fähigkeit, sich in einer Gruppe einzubringen ist ein wichtiges Kriterium in täglichem Rollenspiel in unserer Gruppe. Konkret geht es um eine positive Grundeinstellung zur Teamarbeit und um hier bereits gesammelte Erfahrungen. Lieber ein Einzelkämpfer oder eher ein Gruppenmensch? Effiziente Zusammenarbeit, die sich an den besonderen Stärken der Teammitglieder orientiert, gemeinsame Verantwortung für einen übergeordneten Zweck, Toleranz und Vertrauen, Informationsaustausch und Kommunikation innerhalb der Gruppe, konstruktive Konfliktbewältigung mit dem Ziel, zu gemeinsamen Lösungen zu kommen, freundlicher Umgangston, aber ernsthaft, wenn es um das Spiel, um die Sache geht. Jeder von uns besitzt diese Eigenschaften und wen jemand eine Einzelaktion macht, dann gab es einen Grund dafür. Diesen Grund zu verstehen ist nicht immer einfach oder für jedermann nachvollziehbar. Doch soweit ich das beurteilen kann, sind wir trotz allem Teamplayer, weil wir die Bereitschaft haben, zusammen spielen zu wollen. Man kann immer in bereits laufende Spiele einsteigen, wen man den Willen und die Lust dazu hat. Es ist wie beim Fußball. Einzelaktion richten meist nichts aus und führen nicht zum Erfolg. Aber sie kommen vor und sind ein Teil des ganzen. Wer den Ball vielleicht verpasst hat, hat nicht genügend aufgepasst, war selber nicht im kompletten Spiel integriert. Aufgrund unterschiedlicher Onlinezeiten ist sowas natürlich schwierig vereinbar. Man kann niemanden zum Vorwurf machen, das er morgen ein Rollenspiel anfängt und es dann zu ende spielt, über vielleicht Tage. Soll derjenige tatsächliche den ganzen Tag warten, bis sich Abends dann endlich das Lager füllt und man ein Rollenspiel ab spricht und es zusammen angehen lässt? Die laufenden Spiele werden meist Montags im Meeting angesprochen und jeder kann, entsprechend seiner Zeit daran teilnehmen. Deswegen ist man trotzdem Teamplayer und kein Egoist. Das eine schließt das andere nicht aus.Über dem Steinblumen RP wurde wöchentlich berichtet, im Montags-Meeting sowie über Gruppennachrichten. Über dieses RP berichten 3 Blogs derzeit (Cori´s, der Arquana Blog und meine Wenigkeit) Ergo könnte man auch sagen, alle die daran nicht teilgenommen haben – nicht Teamfähig und egoistisch sind! Das wird keiner tun, der daran mitgespielt hat. Den das RP brachte Spaß und allerlei Erfahrungen für jedermann. Leider sind die Kritiker meist die, die keinen Spaß hatten/haben wollten.
  11. Das Problem ist, dass du nicht versuchst, auf die anderen einzugehen, wenn sie ein Problem mit deiner Spielweise haben! Warum erklärst du es ihnen nicht? Ich empfinde es schlimm, wenn man jemandem Fragen stellt, weil man den Menschen verstehen möchte und dieser es dann als Rechtfertigung empfindet und nicht das wirkliche Interesse am Menschen dahinter, was ich damit verknüpfe, wahrnehmen kann. Das dann erklären zu müssen, empfinde ich, als mich rechtfertigen zu müssen um nicht falsch verstanden zu werden. Die Erfahrung die ich damit gemacht habe, wurde dann erst Recht alles falsch verstanden. Ich übte mich darin, eben nichts mehr zu erklären, sondern einfach kurz und knapp sagen zu können, so und so war es und fertig. Ich habe gelernt, das es mir nichts ausmacht, was dann über mich gedacht wird.Ich glaube, dass wir einfach so ehrlich sind und deshalb alles beantworten und erklären wollen. Ich zumindest gehe unbewusst davon aus, dass andere mit dem selben Bedürfnis nach Harmonie ausgestattet sind und mit mir tatsächlich etwas klären wollen. Leider wollen sie einfach oft nur ihren Müll abladen und wollen meine Erklärungen gar nicht hören. Dadurch entsteht bei mir erst recht das Bedürfnis zu erklären, was dann als rechtfertigen angesehen wird. Oft erlebe ich auch, das mich jemand anfeindet und dann genervt ist, weil ich mich rechtfertige, aus oben genanntem Grund. Ich habe gelernt, dass ich einfach nicht allen alles erklären muss. Und jemanden, der in meinen Augen mies spielt (z.B. ständig OOC und IC vermischt o.ä.), einfach auch stehenlassen kann. Ich mache es äußerst ungern, aber es ist Selbstschutz, der mir einiges an Selbstzweifeln, Ärger und Stress erspart.
  12. Übrigends, Rollenspiele machen Selbstbewusst! Schon Kinder spielen mit ihren Puppen gewisse Situationen durch.
  13. Ich kann hier ohne Emote Türen aufbrechen und scrappeln. Nein, es ist wichtig, die SIM Regeln zu beachten und zu achten. An jedem Hafen gibt es Notecards mit allen wichtigen Informationen, die es zu beachten gibt.
  14. Du bist doch die Heidi aus Enkara? Nein, den Namen des Gegenübers im Rollenspiel erfahren, nicht über dem Kopf ablesen
  15. Ich setze zum Stoss an und steche XY das Schwert in den Rücken. Danach erquicke ich mich, wie er blutend am Boden liegt. Kein „Force RP“ also eine gewisse Handlung in den Emotes nicht vorweg nehmen, sondern den Gegenüber auch „reagieren“ lassen
  16. Ich bin Gott! Wir alle haben Schwächen! Frauen sind auf Gor klein und schwach, Männer groß und stark, beachtet stets den sogenannten „God Mode“ und fühlt euch in eure Rolle hinein
  17. Denkt dran, zu viel denken verdirbt oft ein RP. Der Gegenüber kann eure Gedanken nicht lesen und kann folglich auch nicht drauf reagieren.

Ich möchte Menschen zum Nachdenken anregen. Über das, was wirklich zählt, wenn alles Unwichtige wegfällt. Eure Lissy !

4 Kommentare zu “Das kleine Rollenspiel 1×1 – gewisse Sachen besser Verstehen

  1. Gut geschrieben, Lissy. Das werde ich zum Tribeabend mal verbreiten, weil ich finde, dass es eigentlich das erklärt, was wir die halbe Nacht diskutiert haben.
    LG Talena (Moni)

  2. Nette Idee, aber selbst die grundlegendsten und seit Jahrzehnten bekannten der aufgeführten Teile der RP-Etikette ausgerechnet in Gor einbringen zu wollen, dürfte sich als Sisyphusarbeit erweisen. Dafür ist das Motto „das Setting muss *mich* cool und geil machen“ viel zu sehr verbreitet, im Gegensatz zu „gutes RP ist, wenn alle Beteiligten gut unterhalten werden“.

    • Jedoch kenne ich Gruppen, die Wert auf gutes RP legen. Beim Pilgern gehe ich direkt auf die Gruppen zu, um herauszufinden, wie deren Spielweise ist. Und eine gute Gruppe macht m. E. aus, wenn sie ein RP entwickelt, wo sich alle – die, die gern rumballern und die, die gern vorwiegend RP machen wollen – wiederfinden können. Zugegebenermaßen ist das nicht einfach aber wenn man sich in der Gruppe dazu abstimmt und gegenseitiges Verständnis entwickelt, kann man richtig gutes RP erleben. Denen, die nur rumballern wollen ohne RP-Hintergrund müssen wir dann leider sagen, dass die Sa me Arquanas keine Ballertruppe sind. Wer das will, ist auf einer Ballersim besser aufgehoben.

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